Das Konzert der Polyphonics, einem jungen, über 50-köpfigen gemischten Chor des Gesangvereins Frohsinn Kirrlach, wurde zum musikalischen Kunstwerk. Beide Veranstaltungen im Frohsinnsaal waren komplett ausverkauft. Der Konzerttitel „Musik ist Poesie“ wurde in allen Liedern und Choreografien perfekt dargestellt. Dafür sorgte Moderator Klaus Müller mit seinen begleitenden Texten ebenso wie die Musiker Alfredo Bonilla an der Gitarre, Till Steinhauer und Markus Kettenmann am Schlagzeug und Percussions sowie Luca Mücke und Melina Brenner mit ihren Geigen.
Die musikalische Gesamtleitung hatte Bernd Schmitteckert, der aus den neun Männern und 47 Frauen ein neues Glanzlicht am Kulturhimmel der sangesfreudigen Stadt Waghäusel schuf. Davon überzeugen konnten sich Oberbürgermeister Walter Heiler, der das Konzert am Montag besuchte sowie auch Bürgermeister Thomas Deuschle, Pfarrer Peter Bretl und der ehemalige Kirrlacher Pfarrer Johannes Zwick bei der Premiere am Samstag. Erfolgsgarant für den beeindruckenden Musikgenuss waren auch die mit großformatigen Fotos untermalten und sorgsam ausgewählten Lieder mit einem hervorragenden Sound und ausgezeichneten Solisten.
„Just Sing It“ wurde gleich zum Auftakt zum gesanglichen Plädoyer für den modernen Chorgesang, wie ihn die Polyphonics mit ihren vielen jungen Sängerinnen beeindruckend pflegen. Die Freude am Gesang sowie der Wille zur Perfektion wurden bei allen Liedern deutlich. Eine zu Herzen gehende Liebeserklärung war die Komposition „Fatia“ des libanesischen Musikers Rabih Lahoud. Chorleiter Bernd Schmitteckert hatte den Komponisten bei einer Fortbildung persönlich kennengelernt. Die Metapher vom Licht und der Helligkeit als Hoffnung auf Besserung hatte auch der Titel „Flashlight“ aus dem Musikfilm „Pitch Perfect 2“. Seine Kraft verloren hatte das Licht in dem Lied „Creep“ von der Gruppe Radiohead, das nur von den Frauen gesungen wurde.
Gesangliche Ohrwürmer waren auch die Interpretationen von „Senorita“ und „Perfect“ von Ed Sheeran mit Dieter Grub als Tenor-Solist. „Viva la Vida“ von Coldplay bildete den Abschluss des ersten Konzertteils. Spektakulär ging es nach der Pause weiter. Das von Christina Blümle und Volker Knott anmoderierte Lied „Proud Mary“ sorgte ebenso für Begeisterung wie „Valerie“ mit einem wunderschönen Duett von Elisa Brenner und Daniela Kock.
Eine Hommage an Michael Jackson war der „Earth Song“, ehe die Rock-Ballade „Nothing Else Matters“ von Metallica und nach Moderation von Jörg Bottler „Living On A Prayer“ von Bon Jovi das Finale einläuteten. Nach „Ride Like The Wind“ von Christopher Cross und „Radioactive“ von den Imagine Dragons erhoben sich die Besucher von ihren Stühlen und belohnten die Bühnenkünstler mit lange anhaltendem Applaus.
Kurt Klumpp